Ein Team. Ein Ziel.

Am Sonntag machte sich die Union Julbach auf den Weg über die Donau nach Haibach. Dort stand der Lieblingstag vieler Julbacher am Kalender: Der Kirtag. Trotzdem konnten die wieder zahlreich mitgereisten Fans dem bunten Kirtagstreiben widerstehen und fanden sich rechtzeitig am gut besuchten Haibacher Sportplatz ein. Bei besten Fußballbedingungen führte der junge, aber souveräne Schiedsrichter Markus Greinecker die beiden Teams pünktlich aufs Spielfeld. Da auf der einen Seite die Gäste, die auf den Lembacher Sieg tags zuvor antworten wollten. Dort der Aufsteiger der frech drauf los spielend, eigentlich nichts verlieren konnte.

Die Veilchen – dieses Mal im modischen gelb-schwarzen Auswärtslook – begannen engagiert und stellten sich mit drei Halbchancen in den ersten Minuten gleich mal den knapp 350 Zuschauern vor. Danach fand aber der UFC Haibach immer besser ins Match, unterband früh das Julbacher Kombinationsspiel und so wuchs auch das eigene Selbstvertrauen. Die Hinterberger-Elf war es auch, die die drei besten Tormöglichkeiten der ersten Halbzeit vorfand. Bei einem Stangenschuss stand den Gästen die nötige Portion Glück zur Seite. So ging es torlos in die Kabinen, aus Julbacher Sicht durfte man sich über diesen Spielstand keineswegs beschweren.

Auch die ersten Minuten im zweiten Abschnitt gehörten den engagiert dagegen haltenden Schwarz-Weißen. Erst als Felix Mayrhauser nach gut einer Stunde die erste echte Tormöglichkeit vorfand, wachte der Tabellenführer endlich auf. Die Offensive kam jetzt auf Touren und zog nun erstmals ein Art Power-Play auf, bei einer Eckballserie wackelte der Gastgeber schon ein wenig. Mitten rein in die beste Phase der Gäste, hatte jedoch der UFC nach einem Missverständnis in der Hintermannschaft die Führung am Fuß. So ging es weiterhin torlos in die Schlussviertelstunde. Bei zwei Ecken jubelten die zahlreich mitgereisten Veilchen-Fans schon, beide Mal male aber zu früh, wurden doch die Kopfbälle des wieder genesenen Klaus Pfarrwaller in letzter Sekunde noch von der Linie gekratzt. Auch Simon Schauberger und Tobias Koblmüller scheiterten mit guten Gelegenheiten. Die nun schon etwas müde, weil mittlerweile voll geforderte Haibach-Defensive hielt weiterhin dicht, die Gästefans verzweifelten bereits. Und als in der dreiminütigen Nachspielzeit Haibach bei einer dicken Konterchance den vermeintlichen Matchball ausließ, fand man sich eigentlich schon mit dem torlosen Unentschieden ab.

Doch dann schrieb der Fußball wieder seine eigene, verrückte Story. Als in Minute 92 bei einem Freistoß noch mal alle Mann nach vorne beorderte wurden, sollte Routinier Peter Schopper eigentlich im Mittelkreis mögliche Gegenstöße absichern. Die Flanke von Stefan Geißler wurde geklärt, der Ball sprang raus Richtung des Außenverteidigers. Der überlegte nicht lange und hämmerte aus gut 35 Metern die Kugel ins Kreuzeck – Marke Traumtor, ein echter (Kirtag-)Sonntagsschuss! Eines der wichtigsten Veilchen-Tore der Saison war gleichzeitig wahrscheinlich auch das Schönste und das Video sammelte so ganz nebenbei auch auf der österreichweiten (!) Facebook-Seite von Ligaportal zahlreiche „Likes“! Noch dazu war es der Premierentreffer für den zuverlässigen Tackling-Spezialisten. Wer es noch immer nicht glaubt, hier gehts zum Videobeweis!

Danach war Schluss, die Veilchen außer Rand und Band feierten ihren Neo-Goalgetter und die wichtigen Drei-Punkte im Titelrennen. Der UFC Haibach haderte mit dem Schicksal. Coach Josef Hinterberger stellte den Aufsteiger gegen den Tabellenführer perfekt ein, die Hintermannschaft machte gegen die besten Offensive der Liga über die gesamte Spielzeit eigentlich alles richtig. Doch schlussendlich brachte ein unglaubliches Tor die Julbacher noch auf die Siegerstraße, während die beherzt kämpfenden Gastgeber unglücklich mit leeren Händen da standen. Doch allzu lange braucht man in Haibach auch nicht die Köpfe hängen lassen, mit solchen Leistungen sollte dem Saisonziel „Klassenerhalt“ eigentlich nichts im Wege stehen.

Den perfekten Rundum-Wohlfühlnachmittag aus Julbacher Sicht, komplettierte die Reserve. Auch die „zwoate“ Mannschaft konnte nämlich einen Sieg mit dem gleichen Ergebnis einfahren. Trotz einiger Torchancen und im Großen und Ganzen leichter Feldüberlegenheit ließ der Siegestreffer sehr lange auf sich warten. Als man dann verletzungsbedingt fast eine halbe Stunde nur zu zehnt fertig spielen musste, gelang Michael Stöger in Minute 80 der vielumjubelte Siegestreffer. Damit schob sich der Torgarant bei den B-Veilchen mit seinem elften Saisontreffer in der Bezirksliga-1b-Torschützenliste schon auf Rang zwei! Mit starken Reflexen hielt Goalie Christoph Wimmer in der Nachspielzeit das „zu null“ und damit den Sieg fest, der zweite Auswärtsdreier in Folge.

2 Gesichter die für den Aufschwung in der Reserve stehen

Erstmals wieder bei einem Julbacher Spiel auf der Tribüne mit dabei war der Gründungsvater unseres Vereins, der langjährige Trainer und Sektionsleiter Alois Paschinger. Der Aschacher stand in den 60- und 70igern 136-mal an der Seitenoutlinie, so oft wie kein anderer Coach in unserer Vereinsgeschichte. Der erste Trainer und erste Sektionsleiter feierte 1974/75 auch den ersten Meistertitel mit Julbach. Mehr dazu hier im Chronik-Teil.

Doch jetzt wieder zurück in die Gegenwart. Dort behaupteten die Autengruber-Schützlinge in der Tabelle den 3-Punkte-Vorsprung auf Lembach. Die TSU Hofkirchen liegt jetzt 5 Punkte zurück. Der überragenden Rückrundenmannschaft aus Gramastetten fehlen weiterhin 8 Punkte.

Die weiteren Ergebnisse:

Wartberg – Donau 1b                2:1

Ottensheim – St. Oswald/Fr.      4:4

Königswiesen – Lembach           1:4

Pregarten – Putzleinsdorf           0:1

Vorderw'bach – Gramastetten    1:2

Hellmonsödt – Hofkirchen          2:0

Weiter geht’s am kommenden Sonntag, um 16 Uhr gegen die Union Pregarten.