Ein Team. Ein Ziel.

Gestern Sonntag waren die Veilchen bei der bisher besten Rückrundenmannschaft in St. Oswald bei Freistadt zu Gast. Bei fast hochsommerlichen Bedingungen und vor den Augen von wahnsinnig vielen mitgereisten Fans sowie EX-Coach Anton Autengruber samt Family, zeigten die Julbacher ein fast perfektes Match, hätte man sich bei besserer Chancenverwertung jedoch einen den größten Nervenkitzel der bisherigen Saison locker ersparen können.

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Schiedsrichter Postlbauer Daniel führt die beiden Teams begleitet von zahlreichen Nachwuchskickern der USV St. Oswald um 17:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf das Feld. Wie erwähnt konnte die Heimelf von Trainer und Lask-Legende Karl Meister im Jahr 2016 von noch keiner Mannschaft bezwungen werden, doch die Gäste von Trainer Martin Kehrer zeigten von Beginn an, dass man das schleunigst ändern wollte. Von den ersten Minuten an übernehmen die Julbacher das Kommando und lassen Ball und Gegner gut laufen. Aufgrund der Vorlage von Lembach mit dem 3:0 gegen Haibach mussten die Veilchen ohnehin voll punkten um sich die begehrte Tabellenführung wieder zu holen. Nach wenigen Minuten dann auch bereits die ersten guten Möglichkeiten, die vorerst aber zu keinem Tor führen sollten. Immer wieder agierten die Gäste vor allem über die schnellen Aussenspieler, was die behebige Oswalder Abwehr immer wieder in große Bedrängnis bringen sollte.

Immer wieder tauchten nach gefährlichen Pässen in den Strafraum die Julbacher Offensiv-Akteure vor Goalie Lindner auf, doch entweder kamen sie teils einen Schritt zu spät oder der gute Schlussmann machte die tollen Möglichkeiten mit guten Paraden zu Nichte. Nach etwa 25 Minuten die wohl beste Phase der Gäste doch innerhalb von wenigen Minuten konnte der Ball bei mehreren Topchancen nicht im Kasten versenkt werden. St. Oswald spielte vorerst keine wirkliche Rolle in der Partie. Spielerische Höhepunkte der Heimischen Fehlanzeige, dies war wohl auch dem Fehlen von zwei Legionären aus Tschechien, die krankheitsbedingt nicht dabei sein konnten, geschuldet. Anzumerken ist, dass auch die Veilchen aufgrund von anhaltendem Fieber, mit Simon Schauberger, auf einen Ihrer Besten verzichten mussten. Doch nach einer halben Stunden kam auch die Meister-Truppe zur ersten Möglichkeit und hätte bereits hier den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellen können. Nach einer Hereingabe von rechts setzt der Stürmer aber den Volleyabschluss völlig frei stehend knapp neben den Kasten. 

Als es dann bereits nach einem torlosen Unentschieden zu Halbzeit aussah, wurde es noch einmal brenzlich im Julbacher Strafraum. Dreimal in Folge hatten die Heimischen einen Eckball und konnten sich zum ersten und einzigen Mal an diesem Tag etwas in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Nachdem die ersten beiden Versuche vom Cornerpunkt noch mit Mühe von Goalie Buchmaier und der Hintermannschaft entschärft werden konnten, war beim dritten Versuch Thomas Fitzinger am kurzen Pfosten mit dem Kopf zur Stelle und versenkte das Leder zur überraschenden Führung. Der Jubel der heimischen Fans hielt sich jedoch in Grenzen, trotz der starken Rückrunde hatten sich nur wenige Oswalder auf den Sportplatz verirrt, schade eigentlich, aber so ermöglichten sie der violetten Fussballgemeinde ein zahlenmässig klares Heimspiel. Die alte Fussballweisheit mit den vergebenen Chancen und dem sich rächen können, wollen wir an dieser Stelle lieber nicht zum x-ten mal in der Fussballberichterstattung strapazieren. Danach war Pause und die Veilchen mussten mit diesem Schock in die Kabinen.

Viel hatte man nicht falsch gemacht in Halbzeit eins, lediglich die mangelnde Chancenauswertung hatte ein besseres Ergebnis verhindert. Also musste man eigentlich gar nicht viel nach Wiederanpfiff ändern und die Gäste hatten an diesem Tag nicht vor, auch nur ein Prozent nachzulassen. Der Gegentreffer kurz vor der Pause sollte als nochmaliger Weckruf dienen und so starteten die Kehrer-Mannen nach Anpfiff furios. Nur 3 Minuten waren auf der äußerst gut versteckten Matchuhr verstrichen da hatte Goalgetter Klaus Pfarrwaller den ersten großen Auftritt. Er bekommt den Ball im linken Halbfeld der Angriffsseite, lässt einige Gegenspieler aussteigen und setzt dann zum gefühlvollen Abschluss auf das lange Eck an. Torhüter Lindner kann nicht mehr reagieren und muss dem Leder bei seinem Flug ins Kreuzeck zusehen. Marke Traumtor und der Jubel unter den hunderten Julbacher Fans riesengroß. Völlig verdienter Ausgleich und jetzt galt es sofort nachzulegen.

Die Violetten schnürten den Gegner nun zusehends im eigenen Sechzehner ein, ließ ihnen keinen Raum zum erholen. Die Oswalder konnten ihrerseits nur mehr reagieren statt zu agieren und hatten nun echte Probleme. Immer wieder fuhren die Julbacher rollende Angriffe Richtung Tor der Heimischen doch mehrmals konnte entweder ein Verteidiger von der Linie kratzen oder Goalie Lindner nicht bezwungen werden. Riesenwirbel dann nach etwa einer Stunde, als Jakob Lauss alleine Richtung Tor laufend vom letzten Verteidiger zu Fall gebracht wird, das an diesem Tag aber wirkliche formschwache Schiedsrichterteam, weder auf Foul noch auf den folgerichtigen Ausschluss entschied. Stattdessen gab es für den klar Gefoulten gelb wegen der folgenden verstänldichen Kritik.

So ging es also mit 11 gegen 11 weiter und der Ball rollte wie auf einer schiefen Ebene weiterhin nur in Richtung Tor der Heimischen. St. Oswald nur mehr mit wenig Entlastung, konnte die vereinzelten Konter nicht zu Ende spielen und mussten sich häufig mit unkontrollierten Abschlägen von hinten befreien. Die Gäste drückend überlegen, doch die Zeit verstrich wie im Flug und noch immer stand das ernüchternde weil dem Spiel nicht entsprechende 1:1 am Spielstand. An diesem Tag war der Fussballgott aber dennoch ein Violetter. Denn kurz vor dem Ende, in Minute 85 kam der nächste und entscheidende Pfarrwaller-Moment. Er erkämpft sich vor dem Strafraum die Kugel von den Abwehrspielern der Heimischen und setzt mit links zum Schuss an, der Ball fliegt Richtung langes linkes Eck und passt genau neben der Stange. Nun brachen auf dem Feld und auf der Tribüne alle Dämme, die Spieler lagen sich mit den Fans und auch umgekehrt in den Armen. Tosender Jubel unter den treuen Anhängern und riesen Erleichterung bei allen Akteuren.

Kurz vor dem Ende dann der letzte Aufreger der Partie. St. Oswald nun natürlich doch noch bemüht etwas Zählbares an diesem Tag mitzunehmen. Einen der letzen langen Bälle in die Spitze konnten die Julbacher in Person von Wild Simon ausserhalb des Strafraums nur mit einem Foul stoppen. Schiedsrichter Postlbauer zeigte dem Abwehrrecken darauf hin die gelbe Karte, die erste für Simon Wild in dieser Partie, wussten zumindest alle ausser der Schiedsrichter, der den Innenverteidiger mit gelb rot vermeintlich in die Kabine schickte. Große Proteste der Spieler und Betreuer in Richtung Unparteiischem, der darauf hin mit seinem Assistenten Rücksprache hielt und dieser hatte Gott sei Dank die gelbe Karte auf der richtigen Seite seines Spielblocks notiert. Die Nummer 15 von Oswald hatte bereits in der ersten Hälfte die gelbe Karte gesehen, nicht jedoch unser Abwehrhühne. So durfte auch Simon Wild die Partie zu Ende spielen und sich wenige Augenblicke später mit den anderen in den Armen liegen. Denn dann war Schluss und der Jubel grenzenlos. Ein mehr als verdienter, wenn am Ende auch knapper Auswärtssieg für die Veilchen die damit 3 Runden vor Schluss wieder zurück an der Tabellenspitze stehen.

Nun bleibt zu hoffen, dass die Strapazen vom gestrigen Spiel schnellstens aus den Beinen der Spieler gebracht werden, denn diesmal bleibt keine Zeit sich wirklich auszurasten. Die nächste Auswährtsfahrt steht bereits bevor, am kommenden DONNERSTAG geht es bereits zum Match in Königswiesen. ACHTUNG: Aufgrund der erneut weiten Anreise fährt der Fanbus bereits um 13:45 Uhr am Pendlerparkplatz weg. Wir bitten euch dennoch, nutzt dieses Service, denn nur bei weiterhin guter Auslastung können wir die Fanbuse auch weiterhin in dieser Weise organisieren!!!

Den Sonntag zum perfekten 6-Punkte-Tag machten schon vorab unsere B-Veilchen. Mit einem souveränen Auftritt fegten sie den Gegner mit 4:0 vom Platz und konnten die steigende Form erneut prologieren. Sehenswert vor allem der erste Treffer per Strafstoß. Die beiden Youngsters Plattner Maximilian und Stöger Michael hatten es bereits im Training mehrmals probiert und einstudiert, gestern Nachmittag machten sie es dann zur Realität. Ein abgespielter Elfmeter in FC Barcelona Manier führte zur frühen Führung. Schön wenn der Fussball auch Platz für solche kleinen Spielereien lässt. Am Ende konnten sich neben Stöger Michael auch noch Pfleger Roland, Hödl Dominik und Kasper Michael in die Torschützenliste eintragen. Gratulation an die Zwoate - weiter so.

Die weiteren Ergebnisse im Überblick

Lembach - Haibach 3:0

Ottensheim - Vorderweissenbach 3:0

Königswiesen - Putzleinsdorf 0:1

Wartberg - Pregarten 4:1

Hofkirchen - Gramastetten 2:0

Hellmonsödt - Donau Linz 1b 4:1