05.05. 20:49 | Spielbericht geschrieben von werner
Tags: #DSG Union Putzleinsdorf # Derbysieg # Stadlbauer # Pfarrwaller # Auberger
Spieltag Nummer 21 stand dieser Tage am Plan der Bezirksliga Nord. Da kam es zum Aufeinandertreffen zweier Nachbarn. Putzleinsdorf und Julbach sind sich nicht nur geografisch eng verbunden, auch in der Tabelle trennten die beiden Kontrahenten vorab nur ein Punkt. Spannung pur war also am Putzleinsdorfer Sportplatz angesagt, der sich trotz der herbstlich anmutender Witterung in perfektem Zustand befand. Etwa 300 Schaulustige trotzten den widrigen Bedingungen und gaben dem Derby einen würdigen Rahmen.
Die bekamen anfangs eine vorsichtige Darbietung geboten, da wie dort regierte „Savety first“. Einzig Igor Nitriansky tat sich in der ersten halben Stunde hervor und prüfte die violette Hintermannschaft. Doch der im neuen Jahr 2019 groß aufspielende Buchmaier war stets am Posten. Die Offensivbemühungen der Fröschl-Elf scheiterten dagegen mangels behäbigen Spielaufbaus samt schlampigen Abspielen oft schon verfrüht. Doch der Veilchen-Tompteur ließ zuletzt vermehrt Standards trainieren. Die sollten sich zu psychologisch perfekten Zeitpunkten bezahlt machen. Noch vor der Pause entschieden die Veilchen das Spiel vor.
In Minute 37 legt sich Barth die Kugel zur Ecke parat und bedient – den sträflich alleingelassenen – Kapitän Florian Stadlbauer. Der packt die „Schmier“ aus und zirkelt das Runde perfekt ins Kreuzeck. Kategorie Traumtor, der Jubel bei den wieder zahlreich mitgereisten Veilchen-Fans kannte keine Grenzen.
Nur vier Minuten später dann der Rollentausch. Dieses Mal legt sich der Captain das Leder bereit und visiert Klaus Pfarrwallers Kopf an. Der überhebt gefühlvoll Goalie Magauer und stellt so auf 2:0. Dann war Pause.
Die Würzl-Elf kam mit dem Mut der Verzweiflung aus den warmen Kabinen, versuchte gleich zu verkürzen. Doch die im Frühjahr bombensichere Defensive ließ wenig zu, verteidigte kontrolliert cool den Zwei-Tore-Vorsprung. Die Veilchen-Seele hatte in dieser Phase eigentlich nie wirkliche Sorgen, dass dieses Spiel noch kippen könnte. Zu wenig zwingend waren die Bemühungen der Hausherren, während auch der Gegner von der Kleinen Mühl jetzt ein gutes Spiel ablieferte und über die wieselflinke Offensivreihe stets gefährlich blieb.
Die letzten Rest-Zweifel besorgte dann das dritte Veilchen-Urgestein im Bunde. Und ja – richtig geraten – wieder war es ein ruhender Ball der im kollektiven Jubel bei den Gästen mündete. Abermals war es Stefan Barth – der Herr der ruhenden Kugel – der den Ball perfekt in die Gefahrenzone beförderte. Aichbauers Abwehr war zu kurz bzw. landete direkt vor den Füßen von Patrick Auberger. Der packt in Minute 82 nicht den Hammer aus, sondern lupft abgezockt zur endgültigen Vorentscheidung ins verwaiste Tor ein. Damit war die Gegenwehr der Heimischen endgültig gebrochen. Das zu diesem Zeitpunkt neu formierte Offensiv-Trio um Schörgendorfer, Graf und Sonnleitner fand in der Schlussphase gute Gelegenheiten vor, das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben. Nach 93 Minuten beendete der an diesem Nachmittag bei hitzigen Szenen um Deeskalation bemühte Erich Kraml die Partie.
Der drei Tore hohe Sieg fiel bestimmt etwas zu hoch aus. Doch die Abgebrühtheit die die Veilchen an diesem Nachmittag an den Tag legten, beeindruckte. Damit ist die Fröschl-Elf nun die beste Rückrundenmannschaft und bleibt weiterhin als einzige Mannschaft ungeschlagen. Mit den 28 kassierten Gegentoren, erst zwei im Jahr 2019, stellt man zudem die zweitbeste Hintermannschaft der Liga. Ein Wert der vor ein paar Wochen noch schier unvorstellbar erschien.
Doch die Veilchen scharen schon in den Startlöchern. Man freut sich auf das kommende Wochenende, da kommen am Samstag die auswärtsstarken Haibacher ins Friedhofstadion. Dort wollen dann die Fröschl-Schützlinge weiter auf der Erfolgswelle surfen, den starken Frühling mit einem weiteren Dreier krönen und gleichzeitig den ganz großen Schritt Richtung vorzeitigen Klassenerhalt setzen. Ankick ist um 16 Uhr.
Gemischte Gefühlslage dagegen bei der Reserve. Die dieses Mal von Michael Stöger perfekt eingestellten B-Veilchen lieferten in Halbzeit eins eine disziplinierte Leistung ab. Nach schöner Vorlage von Dominik Hödl traf Kapitän Stöger höchstpersönlich zum verdienten 1:0. Mit fortlaufender Spieldauer entglitt den Violetten aber das Match zusehends und in den Schlussminuten drehte der Hausherr die Partie noch auf 2:1. Trotzdem, die verjüngte 1B konnte mit der Leistung durchaus zufrieden sein.
+++ Update: Nach dem Spiel legte Putzleinsdorf Coach Harald Würzl sein Amt nieder. Gleiches dieser Tage auch beim SV Freistadt und der Union Schweinbach, wo ebenfalls die Trainer das Handtuch warfen... +++